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Studien ab 1997

Titelseite der Studie: Infektionsschutz durch Hygiene - Einstellungen, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung - Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2017

Infektionsschutz durch Hygiene

Einstellungen, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung - Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2017

Ergebnisse


Projekttitel

Infektionsschutz durch Hygiene - Einstellungen, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung

Ziele

  • Ermittlung von Daten als Grundlage für eine zielgerichtete Weiterentwicklung und Planung künftiger Maßnahmen der BZgA zur Verbesserung des Hygieneverhaltens in der Bevölkerung
  • Evaluierung bestehender Maßnahmen und Aktivitäten

Untersuchungsmethodik

In mehrjährigen Abständen wiederholte deutschlandweite Repräsentativbefragung der 16- bis einschließlich 85-jährigen Bevölkerung

Verfahren der Datenerhebung

Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Ausschöpfung

49,0 % (Festnetzstichprobe) und 38,2 % (Mobiltelefonstichprobe)

Stichprobengröße

4.018 Befragte

Befragungszeitraum

26. Juli bis 11. September 2017

Interviewprogrammierung, Stichprobenbeziehung, Datenerhebung, Gewichtung

forsa. Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH

Studienplanung, Datenanalyse und Berichterstattung

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln
Referat 1-11
Autoren: Dr. Andrea Rückle, Dr. Linda Seefeld, Ute Müller, PD Dr. Oliver Ommen, Anna Platte, Volker Stander, Peter Lang, Dr. Heidrun M. Thaiss

Ziel der vorliegenden, bundesweiten Repräsentativbefragung war es, das Wissen, die Einstellungen und das Verhalten der Bevölkerung im Alter von 16 bis 85 Jahren zum Thema Infektionsschutz durch Hygiene zu ermitteln.
Einen Fokus der Befragung bildete die Händehygiene im Alltag als eine zentrale Maßnahme für den Infektionsschutz. Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall waren ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchung.
Darüber hinaus wurden in der aktuellen Studie erstmals nicht nur Kenntnisse zur Wirksamkeit von Antibiotika, sondern auch Wissen und Meinungen zu Antibiotika-Resistenzen sowie insbesondere der Umgang mit verschriebenen Antibiotika beleuchtet.

Händehygiene
Nahezu alle Befragten sind der Meinung, dass Händewaschen wahrscheinlich oder auf jeden Fall hilft, die Übertragung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Dabei berücksichtigt die Hälfte die empfohlene Dauer für das Händewaschen von mindestens 20 Sekunden. Bezüglich der Häufigkeit des Händewaschens gibt rund ein Fünftel an, dies maximal fünfmal am Tag zu tun.

Die Nutzung von Waschsubstanzen oder Seife ist nahezu durchgängig verbreitet. Zur Händetrocknung in öffentlichen Toilettenanlagen bevorzugen rund zwei Drittel der Befragten die aus Infektionsschutzsicht sinnvollen Papiertücher.
Nach bestimmten Tätigkeiten wird Händewaschen angeraten, um Schmierinfektionen zu vermeiden. Die Befragung zeigt, dass sich insbesondere nach dem Toilettenbesuch sowie vor der Zubereitung von Lebensmitteln eine große Mehrheit der Bevölkerung konsequent die Hände wäscht. Nach dem Naseputzen bzw. Husten ist das Händewaschen jedoch nur unter einem Drittel der Befragten verbreitet.

Als Hindernis für das Händewaschen wird oft Vergessen genannt. Auch das Gefühl, dass dies nicht notwendig sei, ist in bestimmten Situationen ein durchaus häufig genannter Grund für die Befragten, sich nicht die Hände zu waschen.

Hygiene im Krankheitsfall
Das Übertragungsrisiko von Erregern kann verringert werden, wenn in die Ellenbeuge bzw. den Ärmel oder in ein Taschentuch anstatt in die vorgehaltene Hand gehustet oder geniest wird. Diese beiden Maßnahmen werden zwar von zwei Dritteln der Befragten als wirksam eingeschätzt, umgesetzt werden sie jedoch nach wie vor nur von einer Minderheit. Allerdings ist im Sinne der Infektionsprävention im Vergleich zur Befragung von 2014 eine positive Änderung zu verzeichnen: So wird das Husten oder Niesen in die Ellenbeuge bzw. den Ärmel oder ein Taschentuch von einem höheren Anteil, das Husten oder Niesen in die vorgehaltene Hand hingegen von einem geringeren Anteil der Befragten praktiziert. Auch die Sensibilität für das Ansteckungsrisiko durch Eigenberührung ist erneut angestiegen.
Bei einem Krankheitsfall im Haushalt wird jeweils von einer Mehrheit der Befragten auf Hygiene in Bezug auf Geschirr und Besteck sowie Wäsche geachtet. Andere Empfehlungen zur häuslichen Hygiene, wie die konsequente Reinigung von Haushaltsgegenständen oder Oberflächen, die von der erkrankten Person berührt wurden oder die räumliche Trennung des Erkrankten, werden von maximal einem Viertel befolgt.

Kenntnisse zu und Umgang mit Antibiotika
In Bezug auf die Wirksamkeit von Antibiotika bestehen nach wie vor Wissensdefizite in der Bevölkerung. Auch wenn der Anteil der Befragten, die „richtig“ informiert sind, im Vergleich zu der Untersuchung aus dem Jahr 2014 deutlich angestiegen ist, weiß nach wie vor lediglich die Hälfte der Befragten, dass Antibiotika ausschließlich gegen Bakterien wirken. Von Antibiotika-Resistenzen hat nach eigener Angabe eine deutliche Mehrheit der Befragten schon einmal etwas gehört. Ursächlich dafür sind nach Einschätzung der Befragten vor allem die Verwendung von Antibiotika in der Tierhaltung sowie der Einsatz beim Menschen.

Der Umgang mit verschriebenen Antibiotika ist überwiegend ordnungsgemäß. So halten sich mindestens rund drei Viertel der Bevölkerung an die verschiedenen Hinweise zur Einnahme des Medikaments. Auch die Aufbewahrungshinweise werden mehrheitlich beachtet. Jedoch bewahrt ein Viertel der Befragten übrig gebliebene Antibiotika für sich oder andere Haushaltsmitglieder auf.

 

Die BZgA hilft unter anderem bei Spiel- und Tabaksucht. Hier mehr erfahren!

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