Studien ab 1997
Einstellung, Wissen und Verhalten von Pflegekräften zur Organ- und Gewebespende, 2010
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
Projekttitel
Einstellung, Wissen und Verhalten von Pflegekräften zum Thema Organ- und Gewebespende, 2010
Ziele
Ermittlung von Einstellung, Wissen und Verhalten von Pflegekräften zum Thema Organ- und Gewebespende.
Verfahren der Datenerhebung
Kombination aus Online-Befragung (strukturierter Fragebogen über das Panel World 1) und Paper-Pencil-Fragebogen
Auswahlverfahren
Auswahl der Stichprobe: Krankenhäuser mit Transplantationsabteilung; Krankenhäuser ohne Transplantationsabteilung aber mit neurologischer Intensivstation Stichprobengröße: 363 Pflegekräfte
Befragungszeitraum
13.10.2010 bis 28.10.2010 (Online-Befragung),
07.10.2010 bis 08.10.2010 (Paper-Pencil-Befragung)
Stichprobenziehung und Datenerhebung
Kantar Health, München
Konzeptentwicklung, Analyse und Berichterstattung
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln
Referat 1-11 und 2-25
Dr. Daniela Watzke, Volker Stander
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) leistet seit vielen Jahren gemäß §2 des Transplantationsgesetzes Aufklärungsarbeit zur Organ- und Gewebespende. Neben der Allgemeinbevölkerung kommt den Beschäftigten im Gesundheitswesen, den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, der Ärzteschaft im Krankenhaus sowie der Berufsgruppe des Pflegepersonals eine wichtige, inhaltlich aber deutlich unterschiedlich gestaltete Rolle im Transplantationsprozess zu.
Pflegekräfte stehen Patientinnen und Patienten in allen Phasen ihrer Erkrankung im Zusammenhang mit einem Organ- oder Gewebeversagen engagiert zur Seite. Sie sind über längere Zeiträume hinweg mit den Betroffenen in Kontakt und daher mit ihren unterschiedlichen Krankheitsverläufen und gesundheitlichen Krisen vertraut. Darüber hinaus sind Pflegefachkräfte auf der Intensivstation Ansprechpersonen für Angehörige, um ärztliche Informationen und Entscheidungen z.B. im Kontext der Hirntoddiagnostik zu reflektieren und verarbeiten zu können. Pflegekräfte aus den Bereichen Intensivstation, Transplantationsabteilung, und Operationsabteilungen stellen das Bindeglied in der Kette zwischen Patientinnen und Patienten, Angehörigen, der Ärzteschaft, sowie der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) und Eurotransplant (ET) dar. Und nicht zuletzt betreuen Pflegekräfte transplantierte Menschen und begleiten diese im Gesundungsprozess sowie bei Rückschlägen und Schwierigkeiten. Dieses Aufgabenspektrum verdeutlicht, welche wichtige Funktion Pflegende im Netzwerk Organ- und Gewebespende einnehmen. Daher ist es notwendig, Informationen über das Wissen, die Einstellung und das Verhalten der Pflegekräfte zur Organ- und Gewebespende zu erhalten, um gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zur Unterstützung dieser Berufsgruppe entwickeln zu können.
Eine zentrale Zielsetzung dieser Studie war es zu klären, ob es Unterschiede bezüglich Wissensstand und Einstellung zur Organ- und Gewebespende in Krankenhäusern mit Transplantationszentrum im Vergleich zu Krankenhäusern ohne Transplantationszentrum gibt. Darüber hinaus wurde der medizinische und psychologische Fortbildungsstand und -bedarf ermittelt und die persönliche Einstellung zur Organ- und Gewebespende erhoben. Ferner wurden die Hintergründe für und gegen eine Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende erfasst sowie fördernde und hemmende Faktoren im Transplantationsprozess erfragt.