Studien ab 1997
Settingspezifische Bestandsaufnahme von Qualitätsverfahren auf Länderebene
Im Rahmen des Projekts "Gesundheitsförderung in Lebenswelten - Entwicklung und Sicherung von Qualität"
Herausgeberin
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.
Förderzeitraum
01.06.2014 bis 30.12.2015
Ziel
Dieses Teilprojekt hatte zum Ziel, eine settingspezifische Bestandsaufnahme von Qualitätssicherungsverfahren durchzuführen, sowie Erfahrungswerte von Praktikerinnen und Praktikern in der Anwendung von Instrumenten und Verfahren zur Qualitätssicherung und -entwicklung (QS/QE) der Gesundheitsförderung zu erfassen. Darüber hinaus wurde ermittelt, welche Maßnahmen zu einer vermehrten Anwendung von Instrumenten und Verfahren der QS/QE beitragen können und welche Bedarfe und Bedürfnisse der Praxis dabei in den Blick zu nehmen sind. Eine Reihe von Regionalkonferenzen sollte darüber hinaus Impulse für einen landesweiten Strukturaufbau in Bezug auf Qualitätsentwicklung der Gesundheitsförderung geben.
Methodik
- insgesamt 31 Fokusgruppen mit 220 Teilnehmenden aus verschiedenen Lebenswelten
- 14 Regionalkonferenzen
Ergebnisse
- Kita
- Ausrichtung stark in Richtung Qualitätsmanagement
- viele gesetzliche und trägerspezifische Vorgaben
- wenig Entwicklung „bottom-up“
- in Sonderbereichen wie Kinder- und Familienzentren mehr eigene Instrumentenentwicklungen
- Schule
- viele landespolitische Vorgaben/Richtlinien
- Schule begreift ganzheitliche Schulentwicklung als wichtigste QE-Maßnahme (auch für Gesundheitsförderung)
- aber auch Umsetzung gesundheitsspezifischer Programme
- Quartier
- hohe Nutzung offener, dialogischer Verfahren
- Berichtspflichten werden erfüllt, aber als wenig förderlich empfunden
- genutzte Verfahren überwiegend nicht spezifisch gesundheitsbezogen
- Ältere
- in Einrichtungen sehr viele extern vorgegebene Routinen
- in Projekten wenig Nutzung standardisierter Instrumente
- häufig umgesetzt: direkte Befragungen der (potentiellen) Nutzerinnen und Nutzer
- Migration
- relativ wenige Vorgaben spezifischer Verfahren und Routinen
- im Verhältnis zu unsicheren Mitteln viele Dokumentationspflichten
- aus eigenem Anliegen eher offene Verfahren (z. B. Stufen der Partizipation, Kollegiale Fallbesprechungen)
- Erfahrungen der Praxis - settingübergreifend
- Instrumente und Verfahren müssen als passend zur täglichen Arbeit erlebt werden
- vorhandene Passung erhöht den wahrgenommenen Nutzen und die Wahrscheinlichkeit der Anwendung
- unpassende Vorgaben führen zu Zielkonflikten
- Entwicklungsfunktion von QE ist der Praxis wichtiger als Nachweispflicht gegenüber Dritten
- systematischer fachlicher Austausch ist für die Praxis Qualitätsentwicklung - hier existiert ein Mangel
- Gewünschte Unterstützungsmaßnahmen - settingübergreifend
- Verbesserung der Rahmenbedingungen:
- personelle, finanzielle und zeitliche Ressourcen;
- verbesserte politische Unterstützung;
- vermehrter Dialog zwischen Geldgebern/Trägern und Praxis
- Konkrete Unterstützungsmaßnahmen:
- individuelle, prozesshafte Beratung;
- Angebot an niedrigschwelligen Instrumenten;
- regelmäßiger (kollegialer) Austausch und Fortbildungen
Titel
Settingspezifische Bestandsaufnahme von Qualitätsverfahren auf Länderebene