Studien ab 1997
Lehrkräfte, Schule und Gesundheit Juli 2004
Befragung von Lehrerinnen und Lehrern zur Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung an bundesdeutschen Schulen
1. Lehrerinnen und Lehrer: Grundmerkmale
3. Gesundheitsförderung und eigene Rolle
4. Schulprogramme und Lehrerbeteiligung
5. Schülerprobleme - schulische Maßnahmen
6. Gesundheitsförderung: Hemmnisse und Chancen
7. Informationsquellen und die Materialien der BZgA
8. Informationswünsche: Inhalt und Form
9. Informationsbedarf einer besonderen Gruppe
10. Strukturanalysen
11. Zusammenfassung
Im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat UP/TEAM, Institut für sozialwissenschaftliche Forschung und Beratung, eine Repräsentativerhebung unter der Lehrerschaft an den allgemeinbildenden Schulen in Deutschland durchgeführt. Im Februar und März 2004 konnten mit Hilfe eines weitgehend standardisierten Erhebungsinstrumentes 2013 Lehrerinnen und Lehrer telefonisch befragt werden.
Ein Schwerpunkt der Erhebung bestand in der Fragestellung, auf welche Weise und mit welchem Engagement unsere Lehrerschaft die im Rahmen der Gesundheitserziehung und - förderung an den deutschen Schulen sich stellenden Aufgaben angeht und bewältigt. Die Befragung ergab nicht nur Erkenntnisse über die Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch - aus deren Perspektive - wichtige, relevante Informationen über die Situation in den Schulen: Mit welchen Voraussetzungen und insbesondere Hemmnissen haben es die Bemühungen zu tun, den Gedanken einer „gesunden Schule“ zu verwirklichen?
Im Sinne eines weiteren Schwerpunktes wurde sondiert, wie, aus welchen Quellen, sich die Lehrerinnen und Lehrer in diesem Zusammenhang informieren, auf welche Art von Material in welcher Aufbereitung es ihnen vor allem ankommt und welche Erwartungen vor diesem Hintergrund an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gerichtet werden.
Zur Stichprobe:
Die Stichprobe der interviewten Lehrerinnen und Lehrer entspricht, wie im Rahmen der Berichterstattung noch zu zeigen sein wird, in wesentlichen Proportionen und Merkmalen der Realität. Die Grundlage der Auswahl bestand in einer Datei mit einem Umfang von knapp 200.000 Adressen, die von einem der renommiertesten Adressendienste (AZ Bertelsmann) ohne nennenswerte systematische Verzerrungen in bundesweiter Auswahl generiert worden war. Zum Vergleich: In der Bundesrepublik gibt es an den allgemeinbildenden Schulen insgesamt etwa 290.000 (Vollzeit arbeitende) Lehrerinnen und Lehrer. Bei der anschließend erfolgenden Auswahl der zu Befragenden wurde nach Bundesländern quotiert, wobei die Angaben des Statistischen Bundesamtes zu Bevölkerungsdichte und Schülerverteilung als Richt- bzw. Kontrollwerte dienten. Innerhalb der realitätsgetreuen Länderkontingente wurde dann streng nach dem Zufall ausgewählt. Für immerhin zwei Drittel der ermittelten Adressen waren in den öffentlichen Registern Telefonanschlüsse verzeichnet. Von den 3440 Kontakten, die tatsächlich zu Stande kamen (häufig jedoch war niemand erreichbar, was für die hier relevante Berufsgruppe typisch zu sein scheint), resultierten knapp drei Fünftel in vollständigen Interviews. In den übrigen Fällen kamen keine - oder keine vollständigen - Interviews zu Stande, wobei hierfür offenbar im knappen Zeitbudget der Kontaktierten ein alles überragender Grund gegeben war.
Generell ist festzustellen, dass sich im Auswahlverfahren keine Verzerrungen erkennen lassen, die plausiblerweise in systematischem Bezug zum Untersuchungsgegenstand, nämlich dem Engagement der Lehrerschaft für die Gesundheitsförderung, stehen könnten. Zudem erwies sich das gewählte empirische Vorgehen als relativ kostengünstig und vom Zeitaufwand her durchaus vertretbar. Die Alternative einer Stichprobenkonstruktion über das „föderale System“ (Adressengewinnung über alle Kultusministerien und eine Auswahl der ihnen nachgeordneten Schulen) hätte letztlich keine methodologischen Vorteile versprochen und wäre vom Zeitbedarf und den Kosten her auf keinen Fall vertretbar gewesen.