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Studien ab 1997

Titelseite der Studie: Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2011. Teilband Rauchen.

Der Tabakkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2011

Eine Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Teilband Tabak

Ergebnisse


Projekttitel

Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2011

Ziele

Langfristig angelegte Untersuchung des Konsums, der Konsummotive und der situativen Bedingungen des Gebrauchs von Alkohol, Tabak und illegalen Rauschmitteln, der fördernden und hindernden Einflussfaktoren auf den Drogenkonsum und der kommunikativen Erreichbarkeit der Jugendlichen mit Präventionsmaßnahmen.

Untersuchungsmethodik

Wiederholte Repräsentativbefragung der 12- bis 25-jährigen Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland in mehrjährigen Abständen

Verfahren der Datenerhebung

Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Auswahlverfahren

Mehrstufige Zufallsstichprobe auf Basis des ADM-Telefonstichproben-Systems (Computergenerierte Zufallstelefonnummern, Zufallsauswahl von 12- bis 25-Jährigen im Haushalt)

Ausschöpfung: 60,9%

Stichprobengröße: 5.001 Befragte

Befragungszeitraum

28. März bis 18. Mai 2011

Interviewprogrammierung, Stichprobenbeziehung und Datenerhebung

forsa.
Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH

Studienplanung, Datenanalyse und Berichterstattung

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln,
Referat 2-25
Boris Orth und Jürgen Töppich

Die Drogenaffinitätsstudie untersucht in regelmäßigen Abständen neben dem Konsum von Alkohol und illegalen Drogen auch das Rauchen bei 12- bis 25-jährigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland. Sie beschreibt die aktuelle Lage des Tabakkonsums, stellt - aufbauend auf den vorherigen Studien - Trendverläufe dar und beobachtet so Veränderungen im Rauchverhalten der jungen Menschen in Deutschland. Außerdem untersucht die Drogenaffinitätsstudie die Nutzung von Präventionsangeboten durch Jugendliche und junge Erwachsene, die Einschätzung der Gesundheitsschädlichkeit des Rauchens, die Wahrnehmung sozialer Normen und Einstellungen zum Rauchen.

In der Studie 2011 wurde eine für Deutschland repräsentative Stichprobe von n = 5.001 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren mit computergestützten Telefoninterviews (CATI) befragt.

Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse des Teilbands Rauchen der Drogenaffinitätsstudie 2011 kurz vorgestellt.

Tabakkonsums im Jahr 2011

2011 haben von den 12- bis 17-jährigen Jugendlichen in Deutschland insgesamt 70,8 % noch nie geraucht, 11,7 % rauchen. 4,8 % rauchen täglich, 2,0 % täglich 10 Zigaretten oder mehr und 0,3 % rauchen täglich mindestens 20 Zigaretten. 17,5 % haben zumindest schon einmal ausprobiert zu rauchen, sind gegenwärtig aber Nichtraucher. Bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren haben 27,6 % noch nie geraucht, die Raucherquote beträgt 36,8 %. Täglich rauchen 23,1 %, täglich mindestens 10 Zigaretten konsumieren 16,5 % und 4,8 % rauchen 20 Zigaretten und mehr pro Tag. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gibt es keine Geschlechtsunterschiede in der Verbreitung des Rauchens. Bis zum 20. Lebensjahr sind altersbedingte Anstiege des Raucheranteils besonders groß. Das Rauchen wird deutlich von sozialen Merkmalen bestimmt. Rauchen ist bei Haupt- und Realschülern gegenüber Gymnasiasten oder bei Arbeitslosen gegenüber Studierenden erhöht.

Trends des Tabakkonsums

Das Rauchen ist bei männlichen und weiblichen 12- bis 17- sowie 18- bis 25-Jährigen rückläufig. Bei den Jugendlichen hat es sich im letzten Jahrzehnt von 27,5 % (2001) auf 11,7 % (2011) mehr als halbiert. Bei den jungen Erwachsenen ist der Anteil der Rauchenden in dieem Zeitraum von 44,5 % (2001) auf 36,8 % (2011) gesunken. Auch das tägliche und das starke Zigarettenrauchen sind bezogen auf die Gesamtuntersuchungsgruppen rückläufig. Dies gilt nicht für die kleiner werdende Gruppe der Raucher. Innerhalb dieser Gruppe sind keine Veränderungen in der Häufigkeit und der Menge des Zigarettenkonsums festzustellen. Gegenwärtig rauchen 61,8 % der jugendlichen Raucher täglich und 27,7 % täglich zehn Zigaretten und mehr. Bei den 18- bis 25-jährigen Rauchern sind es 68,4 % (tägliches Rauchen) bzw. 49,4 % (täglich zehn Zigaretten und mehr).

Nutzung von Informationsangeboten zum Nichtrauchen

Die Bekanntheit des ‚rauchfrei’-Slogans hat sich bei Jugendlichen von 17,9 % im Jahr 2003 auf 67,2 % im Jahr 2008 stetig erhöht. Danach sinkt die Slogan-Bekanntheit wieder auf 54,4 % (2011). Bei jungen Erwachsenen ergibt sich auf höherem Niveau derselbe Verlauf. Abgesehen vom Internet ist die Nutzung einzelner Medien über das Nichtrauchen (Radio-, Fernseh-, Kino-Spots, Anzeigen, Plakate, Broschüren) nach einem ab 2003 stetigen Anstieg zwischen 2008 und 2011 wieder gesunken.

Einschätzung der Gesundheitsschädlichkeit des Rauchens

12- bis- 17-jährige Jugendliche schätzen das Zigarettenrauchen zunehmend als gesundheitsschädlich ein (2003: 88,6 %; 2011: 94,0 %). Bei Jugendlichen nimmt von 2003 bis 2008 auch das Bewusstsein für die Gesundheitsgefahren des Passivrauchens zu. Zwischen 2008 und 2011 ist hier aber wieder eine Abnahme zu verzeichnen. Das Wasserpfeiferauchen wird von einer steigenden Anzahl Jugendlicher als gesundheitsschädlich bewertet.

Verkaufs- und Rauchverbote

Jeweils rund 90 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wissen, dass Tabakwaren nur an junge Menschen verkauft werden dürfen, wenn diese 18 Jahre oder älter sind. Der Anteil Jugendlicher, der diese Regelung befürwortet, hat sich von 69,7 % (2007) auf 84,2 % (2011) erhöht. Auch die Zustimmung zu Rauchverboten in Discos und Kneipen steigt bei Jungendlichen (2007: 67,9 %, 2011: 88,6 %) und jungen Erwachsenen (2008: 65,2 %, 2011: 77,2 %). Derzeit (2011) stimmt selbst jeder zweite Raucher den Rauchverboten in Discos und Kneipen zu (rauchende Jugendliche: 50,3 %; rauchende junge Erwachsene: 53,3 %).

Rauchfreie Umgebungen und Rauchen im sozialen Umfeld

In den letzten Jahren berichten immer mehr Schüler, Auszubildende und Studierende, dass ihre Schule oder ihr Hochschulgebäude rauchfrei ist. Eine vollständige Umsetzung der Rauchverbote in allen Schulen ist jedoch noch nicht festzustellen. Für Rauchverbote an Arbeitsplätzen zeigt sich  im Befragungszeitraum 2001 bis 2011 kein Zuwachs.

Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene haben einen Freundes- und Bekanntenkreis, in dem nur wenige rauchen. Immer weniger Nichtraucher leben mit Rauchern zusammen.

Einstellungen zum Rauchen

Jugendliche und junge Erwachsene sind dem Rauchen gegenüber zunehmend kritischer eingestellt. Dieser Einstellungswandel vollzieht sich insbesondere bei den Nierauchern. Bei Rauchern bleibt die positive Einstellung gegenüber dem Rauchen unverändert oder nimmt sogar zu.

Verhaltensabsichten

Nieraucher sind mit überwiegender Mehrheit in ihrem Verhalten gefestigt. Lediglich 3,2 % der 12- bis 17- und 2,4 % der 18- bis 25-jährigen Nieraucher können sich vorstellen, in den nächsten zwölf Monaten einmal zu rauchen. Das ist seit 2003 unverändert.

Bei Rauchern nimmt der Anteil derjenigen, die überlegen oder die Absicht haben, mit dem Rauchen aufzuhören, ab. Bei jugendlichen Rauchern ist der Anteil derjenigen, die schon einmal versucht haben, mit dem Rauchen aufzuhören rückläufig (2003: 73,8 %; 2011: 60,8 %).

Fazit

Die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie zeigen, dass die Verhinderung des Einstiegs in das Rauchen bei jungen Menschen Erfolge zeigt. Das Nierauchen steigt bei Jugendlichen deutlich und verbreitet sich zunehmend auch bei jungen Erwachsenen. Immer mehr Nieraucher haben gegenüber dem Rauchen eine kritische Einstellung. Es gilt, diese Entwicklung auch in den kommenden Jahren weiter zu befördern.

Die Förderung des Ausstiegs aus dem Rauchen steht weiterhin vor besonderen Herausforderungen. Innerhalb der Gruppe der Raucherinnen und Raucher steigt in den letzten Jahren der Anteil derjenigen, die nicht überlegen, mit dem Rauchen aufzuhören. Die positive Einstellung der Raucher gegenüber dem Rauchen ist unverändert oder nimmt zu.

Bei der Steuerung zielgruppengerechter Prävention sind für beide Ziele, die Verhinderung des Einstiegs und die Förderung des Ausstiegs, die sozialen Unterschiede im Rauchverhalten zu berücksichtigen.

Die BZgA hilft unter anderem bei Spiel- und Tabaksucht. Hier mehr erfahren!

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