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Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen benötigen adäquate interdisziplinäre Unterstützung

Neues Eckpunktepapier des NZFH gibt Empfehlungen - Thema auf dem Public Health-Kongress "Armut und Gesundheit"

Köln, 16. März 2016. In Deutschland leben etwa 570.000 Säuglinge und Kleinkinder unter drei Jahren mit Entwicklungsrisiken, weil ihre Eltern psychisch erkrankt sind. Notwendige Unterstützungsangebote sind meist unzureichend und lückenhaft. Das neue Eckpunktepapier, das vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) herausgegeben und von 25 Fachgesellschaften und Institutionen unterstützt wird, beschreibt die aktuelle Situation und gibt Empfehlungen. Darüber hinaus steht das Thema "Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen in den Frühen Hilfen" auf dem Public Health-Kongress "Armut und Gesundheit" am 17. und 18. März 2016 in Berlin im Mittelpunkt eines Fachforums.

Kinder, die Eltern mit einer psychischen Erkrankung haben, sind oftmals vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Sie reichen von entwicklungsbeeinträchtigendem Verhalten der Eltern bis zu psychosozialen Belastungen für die Kinder. Dazu können beispielsweise eine unzureichende Versorgung der Kinder oder eine unsichere Bindung zwischen Eltern und Kind gehören. Das neue Eckpunktepapier stellt die möglichen Auswirkungen sowie die Unterstützungsbedarfe und die Versorgungssituation von betroffenen Familien dar. Auf dieser Basis formulieren Expertinnen und Experten fünf Empfehlungen für die Entwicklung einer bedarfsgerechten Versorgung, die frühzeitige und passgenaue Hilfen bieten. Wichtig bei diesem Prozess ist die interdisziplinäre Vernetzung von Angeboten des Gesundheitswesens und der Kinder- und Jugendhilfe nach dem Modell der Frühen Hilfen. Mit ihren systematisch ausgebauten niedrigschwelligen Zugängen können die Frühen Hilfen einen wichtigen Anknüpfungspunkt für eine verbesserte Versorgung von Kindern mit Eltern, die psychisch erkrankt sind, bieten.

Das Eckpunktepapier "Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen im Kontext der Frühen Hilfen" entstand in Zusammenarbeit mit anerkannten Expertinnen und Experten aus Fachpraxis und Wissenschaft: Dr. Christiane Hornstein (Psychiatrisches Zentrum Nordbaden), Prof. Dr. Albert Lenz (Katholische Hochschule NRW) und Prof. Dr. Ute Ziegenhain (Universitätsklinikum Ulm).

Frühe Hilfen bilden auf dem Public Health-Kongress "Armut und Gesundheit" in Berlin einen Themenschwerpunkt, der in Zusammenarbeit mit dem NZFH konzipiert wurde. Das NZFH stellt dort das neue Eckpunktepapier und seine weiteren Informationsmaterialien am Stand der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kostenlos zur Verfügung.

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen ist ein Kooperationsprojekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit dem Deutschen Jugendinstitut e.V. und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es unterstützt seit 2007 die Fachpraxis dabei, familiäre Belastungen früher zu erkennen, bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern. Außerdem koordiniert das NZFH die Bundesinitiative Frühe Hilfen auf Bundesebene.

Das Eckpunktepapier "Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen im Kontext der Frühen Hilfen" steht zum Herunterladen unter www.fruehehilfen.de und kann dort unter der Bestellnummer 16000172 oder per E-Mail an order@bzga.de kostenfrei angefordert werden.

(Diese Pressemitteilung können Sie als PDF-Datei herunterladen)

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