Diabetes mellitus
Diabetes mellitus gehört zu den häufigsten nicht übertragbaren Erkrankungen. Die Stoffwechselerkrankung ist durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel charakterisiert. Dieser kann durch einen relativen bzw. absoluten Mangel des Hormons Insulin, eine gestörte Insulinwirkung oder durch eine Kombination aus beidem verursacht sein. In Deutschland leben nach Schätzungen ca. sieben Millionen Menschen mit Diabetes, davon etwa 1,3 Millionen mit einem unbekannten Diabetes. Von allen Menschen mit Diabetes sind etwa 93 % an Typ-2-Diabetes erkrankt. Während Personen mit Typ-1-Diabetes vorwiegend im Kindes- und Jugendalter erkranken, manifestiert sich der Typ-2-Diabetes vor allem mit steigendem Erwachsenenalter.
Aufgrund unserer alternden Gesellschaft aber auch durch Veränderungen der Lebensgewohnheiten, wie Bewegungsmangel oder unausgewogenen Ernährungsweisen, ist in den nächsten Jahren mit einer Zunahme von Typ-2 Diabetes zu rechnen. Das stellt bereits jetzt, aber auch zukünftig, eine große ökonomische Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Zudem ist die Erkrankung für Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen oftmals mit einer psychosozialen Belastung sowie mit negativen Auswirkungen auf ihre Lebensqualität und Lebensführung verbunden. Gründe dafür können das tägliche Diabetesmanagement, die Angst vor Diabeteskomplikationen (z. B. Unterzuckerungen) oder Folgeerkrankungen (z. B. Herzinfarkt oder Erblindung) sowie die Bewältigung von Diabeteskomplikationen sein.
Bei Diabetes kann das eigene Verhalten einen großen Einfluss ausüben: So kann die Wahrscheinlichkeit, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, durch Gewichtsreduktion, körperliche Aktivität und ausgewogene Ernährung reduziert werden. Ein gesunder Lebensstil wirkt sich auch positiv auf weitere nicht übertragbare Krankheiten aus wie zum Beispiel Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Und auch bei bereits vorhandenem Diabetes spielt das eigene Verhalten eine große Rolle für den Verlauf der Erkrankung: Ein erfolgreiches Selbstmanagement und ein gesunder Lebensstil können die Blutzuckereinstellung verbessern und so helfen, Folgeerkrankungen zu verringern. Das gilt auch für Menschen mit Typ-1-Diabetes.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) gemeinsam mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten die "Nationale Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie zu Diabetes mellitus" entwickelt. Übergeordnetes Ziel ist es, eine Nationale Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie zu Diabetes Mellitus in Form eines zielgruppengerechten, qualitätsgesicherten Aufklärungs- und Informationsangebotes umzusetzen.
Als zentrale Struktur für die Umsetzung der Nationalen Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie zu Diabetes mellitus entsteht nun aus der gemeinsamen Arbeit im Rahmen der Strategie das „Diabetesnetz Deutschland – gemeinsam gesünder“. Das Netzwerk setzt sich zum Teil aus den Institutionen und Organisationen des ehemaligen Fachbeirats sowie weiteren Mitgliedern zusammen und soll kontinuierlich aufgebaut werden.
Weitere Informationen zur Geschäftsstelle "Nationale Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie zu Diabetes mellitus" an der BZgA finden Sie hier
INTERNETANGEBOTE
www.diabetesnetz.info
Diese Internetseite stellt Informationen zur "Nationalen Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie zu Diabetes mellitus" sowie zum „Diabetesnetz Deutschland - gemeinsam gesünder“ zur Verfügung.
www.diabinfo.de
Das Nationale Diabetesinformationsportal diabinfo.de stellt aktuelle, unabhängige, qualitätsgeprüfte und verständlich aufbereitete Informationen über Diabetes mellitus, Risikofaktoren und Folgeerkrankungen zur Verfügung. Das Informationsportal wurde von der BZgA initiiert und von den führenden Zentren der Diabetesforschung in Deutschland gemeinsam entwickelt: Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD), Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ), Helmholtz Zentrum München (HMGU).