Allgemeiner Hintergrund
Der überwiegende Teil der Kinder und Jugendlichen in Deutschland wächst gesund auf. Dies zeigen u.a. die Elternbefragungen und Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) des Robert Koch-Institutes. In der medizinischen Versorgung sind jedoch nach wie vor chronische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen von Bedeutung. Auch psychische Auffälligkeiten werden seit Jahren immer differenzierter beschrieben, erkannt und behandelt. Zudem sind zunehmend auch lebensstilbedingte Risiken wie Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Übergewicht bei Heranwachsenden zu beobachten. Gleichzeitig ist bekannt, dass die gesundheitliche Chancengleichheit immer mehr an Bedeutung erlangt.
Für ein gesundes Aufwachsen sind Gesundheitsförderung und Prävention sehr bedeutsam. Erfreulicherweise existieren zahlreiche Aktivitäten und eine Vielzahl von Akteuren, die sich hier stark engagieren. Bislang liegt der Fokus zumeist auf einzelnen Themenbereichen, Entwicklungsphasen oder einzelnen Lebenswelten. Insoweit ist es eine wichtige Gestaltungsaufgabe der Zukunft, ein gemeinsames Verständnis, das die gesamte Lebensspanne des Aufwachsens in den Blick nimmt und dabei themenübergreifend und lebensweltübergreifend angelegt ist, (weiter) zu entwickeln.
Durch das Präventionsgesetz hat der Gesetzgeber den Handlungsrahmen für Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern und Jugendlichen mit Blick auf die oben genannten Herausforderungen deutlich erweitert. Die im Gesetz festgelegten Strukturen wurden in den letzten Monaten etabliert, die neuen Gremien wie Nationale Präventionskonferenz und Präventionsforum haben ihre Arbeit aufgenommen. Die Träger der Sozialversicherungen werden sich bei der Erbringung ihrer spezifischen Leistungen von Zielen leiten lassen, die sich am Lebenslauf orientieren. Auch das Gesundheitsziel „Gesund aufwachsen: Lebenskompetenz, Bewegung, Ernährung“ des Kooperationsverbundes „gesundheitsziele.de“, das konsentiert durch die relevanten Akteure erarbeitet wurde, gehört dazu.
Zum Forum Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern und Jugendlichen am
22. Februar 2017 in Berlin
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) möchte vor diesem Hintergrund den Austausch aller relevanten Fachkreise unterstützen. Über einen gemeinsam getragenen Diskurs sollen Fachexperten in die Lage versetzt werden, wie Prävention und Gesundheitsförderung bei Heranwachsenden in den jeweiligen Verantwortungsbereichen noch besser verankert und letztlich praktisch wirksam werden kann. Als zentraler Meilenstein hat am 22. Februar 2017 das Forum stattgefunden. Langfristig ist geplant, eine Plattform zur Kinder- und Jugendgesundheit mit dem speziellen Fokus auf Prävention und Gesundheitsförderung im BMG zu etablieren.